Streben nach dem Schönheitsideal
Das Streben nach dem gesellschaftlich propagierten Schönheitsideal kann ebenfalls als Form von Gewalt verstanden und interpretiert werden. Immer mehr junge Frauen und mittlerweile leider auch Kinder lassen sich von den Medien steuern und streben dem Schönheitsideal nach ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit. Schlank, fit , jugendlich und wohl geformt sind die Wünsche von vielen Frauen und Männern. Da es hierbei um einen großen Markt geht, propagieren Industrien wie Mode, Werbung, Sport und Kosmetik das Schönheitsideal. Hinzu kommen Märkte wie Schönheitschirurgie und Wellness. Alle Industrien verdienen daran, wenn sich Menschen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild nicht wohl fühlen. Häufige Schönheitsoperationen wie eine Nasenkorrektur, eine Brustvergrösserung oder sonstige Liftings sollen helfen, dem Ideal näher zukommen. Vor allem Nasenorrekturen werden bei immer jüngeren Menschen durchgeführt.
Besonders Frauen werden oft auf ihr Äußeres reduziert und stehen unter einem entsprechenden Schönheitsdruck, der eine gesellschaftliche Form von Gewalt darstellt. Wer von Natur aus nicht schön ist, erfährt herablassende Bemerkungen, Mobbing bis hin zu psychischer Gewalt und Diskriminierung. Mit brutalen Diäten und übermäßigen Sportaktivitäten versuchen bereits heute schon Kinder ihr Äußeres zu verändern um diesem Schönheitsideal zu entsprechen. Dabei erhoffen sich Menschen mit weniger Selbstbewusstsein, Glücksgefühle und Anerkennung aus ihrem sozialen Umfeld. Die Manipulation des Körpers durch die plastische Chirurgie ist bereits heute Realität und alltäglich. Die Industrie springt dabei auf die Aussage auf, dass Schönheit für jeden machbar und erreichbar ist. Schönheit steht in der Gesellschaft für Erfolg, Disziplin und Geld. All das sind hoch angesiedelte Wünsche eines Menschen in der Welt des Kapitalismus.