Auswirkungen psychischer Gewalt auf die Gesundheit
Bei dem Begriff "psychische Gewalt" kann dies sehr unterschiedliche Formen annehmen: Es kann hier die Rede sein von kontinuierlich erfolgenden verbalen Einschüchterungen eines Kindes, die von den Tätern als "Erziehungsmaßnahme" betrachtet und legitimiert werden. Dann natürlich um psychischen und subtilen Druck innerhalb einer Gruppe – und als Sonderformen hier "Mobbing" oder psychische Misshandlungen in der Ehe. Häufig und sichtbar geht es um Diskriminierung wegen Alter, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit. Oder es ist symptomatisch für eine Verhaltensstörung des Täters (etwa Paranoia, Schizophrenie oder Angststörungen), Opfer(gruppe)n mit falschen Verdächtigungen zu bezichtigen.
Im Einzelnen sind dies Drohungen wie Androhungen physischer Gewalt, Verfolgen, bewaffnete Bedrohungen, Einschüchterungen, Demütigungen, Isolation, Unterstellungen (Untreuebezichtigungen), Eindringen in die Privatsphäre, Vertrauensmissbrauch, das Ausnutzen von geistigen, körperlichen oder wirtschaftlichen Benachteiligungen, oder auch von Angst- oder anderen Verhaltensstörungen der Opfer.
Bei Kindern können als Folgen seelischer Gewalt zunächst körperlich-kognitive Entwicklungsstörungen festgestellt werden, vor allem in der Sprachentwicklung: Ausspracheprobleme, Lispeln auf der einen Seite oder begrenzter Wortschatz oder ständige Wortwiederholungen auf der anderen Seite. Eine mangelhafte Schulleistung ist übergreifend als Folge von psychischem (auch sexuellem Missbrauch) zu beobachten.
Weiterhin lassen sich (als sozial-emotionale Störungen) Verhaltensprobleme, Zwangs-, Angst- und Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen, Niedergeschlagenheit, soziale Passivität, Gefühle der Hilflosigkeit, Kontrollverlust, auch Aggressionen benennen.
Aggressives Verhalten und Depression sowie Gefühlsstörungen und Selbstmordgedanken, Schlafstörungen, Magersucht, Versagensängste und auch körperliche Krankheiten (als psychosomatische Erscheinung) wie auch Arbeits- oder Berufsunfähigkeit als Folge betreffen alle Altersgruppen.
In jedem Fall schädigen psychische Misshandlungen Verhaltensprozesse beim Opfer, insbesondere, wenn es sich um gezielte und mit Vorkenntnis verübte Nötigung handelt – Schädigungen können hier erheblich sein, auch wenn es sich noch nicht einmal um Verwandte oder Bekannte als Täter im Sinne des Vertrauensmissbrauchs handelt.