Erkennen von Gewalt - Diagnostik
Will man frühzeitig Gewalt erkennen und Kindesmisshandlungen wirksam präventiv entgegenwirken, ist der Prozess der Diagnostik sehr wichtig. Oft wird erst beim Arzt selber die Diagnose gestellt. Hierfür ist es wichtig, dass von vornherein ein Gefühl der Sicherheit zwischen Kind und Arzt aufgebaut wird.
Während den Untersuchungen sind häufig eine Vielzahl von Faktoren zu beleuchten, die auf eine Gewalt gegen Kinder hindeuten. Körperlich sichtbare Befunde sind Verletzungen von Haut und augen, Blutergüsse, Schwellungen, Frakturen, Verbrennungen, Vergiftungen oder andere sichtbare Verletzungen. Nicht immer ganz schlüssig ist die Unterscheidung zwischen Misshandlung und Verletzung. Oft zeigen misshandelte Kinder aber auch keine körperlichen Beeinträchtigungen sondern tragen den Schaden in sich. Seelische Störungen, Ängste und Depressionen sind Resultate von seelischer Gewalt gegen Kinder, die teilweise schwerer wiegen können als rein körperliche Gewalt.
Zu einer umfangreichen und erschöpfenden Diagnose müssen auch immer die familiären und sozialen Faktoren des Kindes mit einbezogen werden. Auch Belastungsfaktoren, Verhaltensänderungen und das Verhalten zu den Eltern sind zu berücksichtigen.